Fasching, Karneval oder Fastnacht?
Mit Spaß durch die fünfte Jahreszeit

Fasching, Karneval oder Fastnacht?

Bei so vielen Begriffen kann man schon einmal durcheinanderkommen: Die einen feiern Karneval, die anderen fahren in die Faschingsferien, wieder andere laden ihre Nachbarn zur Fastnachtsparty ein. Worin also liegen die Unterschiede? Und vor allem: Wo sagt man was? Um Antworten auf diese Fragen zu bekommen, bist du hier goldrichtig. Außerdem möchten wir dir die fünfte Jahreszeit ein bisschen besser vorstellen, sodass du mit echtem Fachwissen beim nächsten Smalltalk während der närrischen Tage punkten kannst.

Fasching, Fastnacht und Karneval: Wo sagt man was?

Beginnen wir mit der Frage, die dir wahrscheinlich am meisten auf der Seele brennt: Wo sage ich Fasching und wo Karneval und welche Rolle spielt der Begriff Fastnacht? Zuallererst stellen wir fest: Falsch ist keiner der Begriffe – allerdings kannst du in manchen Regionen, vor allem in den Karnevalshochburgen, ganz schön ins Fettnäpfchen treten, wenn du dich für den falschen Ausdruck entscheidest. 

  • Karneval: Im Rheinland sowie in großen Teilen Norddeutschlands spricht die Mehrheit von Karneval. Besonders in den Hochburgen Köln und Düsseldorf solltest du auch unbedingt von Karneval sprechen. In anderen Regionen wird Fasching oder Fastnacht besser verstanden.
     
  • Fasching: Im Osten Deutschlands sowie in Bayern ist meist von Fasching die Rede, wenn es um die närrischen Feierlichkeiten geht. 
     
  • Fastnacht: Der Südwesten Deutschlands sagt zum größten Teil „Fastnacht“. Mit dieser Bezeichnung punktest du an den Feiertagen auf jeden Fall im Großteil Baden-Württembergs, in Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland. 

Wortherkunft: So entstanden die Begriffe Fasching und Karneval

Die Begriffe existieren teilweise schon seit dem Mittelalter und die Karnevalsbräuche erfreuen sich demnach schon einer langen Tradition. Beide Begriffe sind christlich geprägt, da der Karneval auch ein Fest des Christentums ist. Fasching und Fastnacht setzen sich aus den Begriffen fasten und Nacht zusammen. Karneval geht wohl auf die lateinischen Worte carne und levare zurück. Übersetzt bedeutet das so viel wie „Fleisch, auf Wiedersehen“. Gemein haben beide Ausrücke, dass sie die christliche Fastenzeit bis Ostern einläuten, in der unter anderem auf Fleisch verzichtet wird. Mit der Fastnacht betitelte man die letzte Nacht davor oder auch die Zeit, in der noch einmal ausgelassen gefeiert werden darf.

Faschingstraditionen & Karnevalsbräuche

Bei den Feierlichkeiten zu Fasching und Karneval gibt es viele Parallelen. Die meisten Faschingstraditionen gehören auch überregional fest zur fünften Jahreszeit und werden von allen gleichermaßen zelebriert. So gibt es über die Faschingszeit in ganz Deutschland sogenannte Sitzungen, bei denen (lustige) Reden gehalten werden, Aufführungen von Funkenmariechen und Gardetänze stattfinden und gemeinsam bei Speis und Trank gelacht wird. Zudem finden in vielen deutschen Städten Faschings- bzw. Karnevalsumzüge statt. Hier werden von bunt geschmückten Wagen Süßigkeiten in die Menge geworfen. Das Ende der fünften Jahreszeit ist überregional der Aschermittwoch. Ab nun beginnt die christliche Fastenzeit bis Ostern.

Unser Tipp: Wenn du eine Faschingswoche in einer der Karnevalshochburgen verbringst, wirst du ganz schön viel auf den Beinen sein. Sei vorbereitet und lies unseren Beitrag zum Thema Nachmittagstief vermeiden, um gegen die anfliegende Müdigkeit gewappnet sein.

Unterschiede zwischen Fasching und Karneval

Der größte Unterschied zwischen Fasching und Karneval liegt in der Namensgebung: Eigentlich feiert ganz Deutschland dasselbe Fest, nur werden bestimmte Karnevalsbräuche oder Faschingstraditionen anders benannt. Für den überregionalen Durchblick haben wir im Folgenden die Unterschiede für dich zusammengestellt.

Kreppel, Krapfen oder einfach nur Berliner?

Während Berliner schon außerhalb der Karnevalszeit unterschiedliche Namen tragen und gerade in Berlin als Pfannkuchen bekannt sind, kommen während der Faschingstage noch neue Bezeichnungen hinzu. In der Fastnachtsregion, also in Süd- und Westdeutschland, werden nun nämlich Kreppel und keine Berliner mehr gebacken. Traditionell wird der ein oder andere Kreppel auch mit Senf anstatt mit Marmelade gefüllt – das soll dem Finder dann Glück bringen. Im Rheinland bleibt der Berliner seinem Namen treu, während die Bayern lieber Krapfen essen. Ganz schön närrisch, oder?

Helau, Alaaf oder Ahoi?

Auf den Umzügen und Sitzungen schallt es aus der Menge: Helau! Alaaf! Ahoi! Doch eines ist klar: Hier darf nichts vermischt werden! Jede Stadt oder Region hat genaue Vorgaben, wie die Narren und Jecken auf den Feierlichkeiten angesprochen oder begrüßt werden. Im Rheinland wird überwiegend auf Alaaf zurückgegriffen, mit der Ausnahme Düsseldorf: Hier bitte immer Helau rufen! Mit Helau macht ihr auch in den Hochburgen Koblenz und Mainz alles richtig. Der Ausruf Ahoi wird tatsächlich nicht nur an der Nordseeküste ausgerufen, sondern findet auch in Bayern und Baden-Württemberg Gehör. 

Unser Tipp: Wenn du das erste Mal in einer neuen Stadt bist, kannst du einfach die ersten Rufe abwarten und dich nach der Menge richten. So bist du von Stadt zu Stadt auf der richtigen Seite – egal ob Karneval oder Fasching. 

Unser Überblick für dich 

Wenn du bis jetzt noch keine Berührungspunkte mit Fasching und all seinen Traditionen hattest, kennst du dich jetzt schon einmal ziemlich gut aus. Damit du nicht den Überblick verlierst, haben wir einen kleinen Karnevals- und Faschings-Steckbrief zum Abschluss vorbereitet: 

  • Karnevalsbeginn: Traditionell beginnt die Karnevals- und Faschingszeit jedes Jahr am 11.11. um 11:11 Uhr. An diesem Tag werden die Narren „geweckt“, um sich auf die anstehenden Feierlichkeiten vorzubereiten.
  • Weiberfastnacht: Der Donnerstag vor Aschermittwoch läutet die Faschingswoche als Höhepunkt der Feierlichkeiten ein. Hier übernehmen die weiblichen Narren die Macht über die Stadt und die verrückte Woche ist eröffnet.
  • Rosenmontag: An diesem besonderen Tag finden die großen Umzüge statt.
  • Fastnachtsdienstag oder Veilchendienstag: Der Tag vor Aschermittwoch ist der letzte Tag der Feierlichkeiten, an dem häufig Straßenfastnacht, weitere Umzüge oder Kinderfasching stattfinden. Im Rheinland wird am Veilchendienstag nachts traditionell der Nubbel verbrannt, eine Strohpuppe als Sündenbock der Karnevalszeit.
  • Aschermittwoch: Karneval ist vorbei – ab heute beginnt die 40-tägige Fastenzeit bis Ostern. 
  • Karnevalshochburgen in Deutschland: Die größten Rosenmontags-Festumzüge mit jeweils mehr als einer Million Besucher finden in Köln und Düsseldorf statt. Aber auch Mainz und Aachen sind Karnevalshochburgen.

Häufige Fragen zum Fasching und Karneval


Wo sagt man Fasching und wo Karneval? 

Der Begriff Fasching ist im Osten Deutschlands am weitesten verbreitet, während Karneval vor allem im Rheinland und Nordwesten Deutschlands der gängige Begriff ist. Fastnacht wird in Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland am häufigsten verwendet. 


Was ist die Bedeutung des Wortes Fasching?

Der Begriff Fasching kommt aus dem Althochdeutschen. Thematisiert wird das Einläuten der Fastenzeit, die im Christentum auf die närrischen Tage folgt: Es ist „fast Nacht“, und es wird ein letztes Mal gefeiert. 


Was isst man traditionell zum Karneval?

Es gibt verschiedene traditionelle Speisen, die an Karneval je nach Region gegessen werden. Besonders bekannt und typisch sind z.B. Kreppel, Reibekuchen oder Schmalzkrapfen. 

 

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