Jod
In Zusammenhang mit dem Spurenelement Jod fallen dir sicher zwei Schlagwörter ein - Schilddrüse und Salz.
Was hat es damit auf sich? Alle Infos rund um Jod findest du hier.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Jod?
Jod ist ein Spurenelement, welches dein Körper zwar braucht, aber nicht selbst herstellen kann. Du musst es demzufolge mit der Nahrung zu dir nehmen. In der Natur kommt Jod, auch Iod geschrieben, vielfältig vor. Es ist zum Beispiel in Böden und Steinen zu finden. Nach und nach wird es dort ausgewaschen, abgetragen und gelangt in das Grundwasser und in die Meere. Gerade Meerwasser hat deshalb einen relativ hohen Jodgehalt. Logisch, dass Jod daher besonders von Meeresbewohnern, wie Fischen, Algen und Schwämmen aufgenommen wird.
Jod - Wirkung & Aufgaben im Körper
Jod trägt dazu bei, dass dein Körper Schilddrüsenhormone auf normale Weise produzieren kann aber auch dazu, dass die Schilddrüse an sich richtig funktioniert. Weiterhin hilft das Spurenelement dabei, dass kognitive Funktionen und der Energiestoffwechsel normal ablaufen. Auch das Nervensystem und nicht zuletzt die Haut bekommen Unterstützung vom Jod. Ebenso, wie die tägliche Aufnahme von Vitaminen, ist es also wichtig, auf eine geregelte Jodversorgung zu achten – das gilt für Groß und Klein gleichermaßen. Bei Kindern unterstützt Jod das gesunde Wachstum, weshalb bereits Schwangere ausreichende Mengen von dem Mineralstoff zu sich nehmen sollten. Aber was hat es nun mit dem Schutz vor Radioaktivität auf sich, von dem man immer wieder hört? Hier ist der Hintergrund, dass in Kernkraftwerken bei der Kernspaltung radioaktives Jod entsteht. Für den Körper ist dieses nicht vom natürlichen Jod zu unterscheiden. Sollte es nun zu einem Unfall und zu einem Austritt von radioaktivem Jod kommen, würde die Schilddrüse auch radioaktives Jod speichern. Der beste Weg, dies zu verhindern, sind bereits gefüllte Jod-Speicher – die sogenannte „Jod-Blockade“.
Durchschnittlicher Jod-Tagesbedarf
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat für Jugendliche ab 15 Jahren einen Wert von 200 µg Jod pro Tag festgelegt. Dieser Wert gilt bis zu einem Alter von 50 Jahren, danach senkt sich der tägliche Bedarf leicht ab. Außerhalb dieser Lebensphase bzw. in besonderen Situationen wie Schwangerschaft und Stillzeit gelten andere Richtwerte:
Alter | Jod µg/Tag |
---|---|
Kinder 1 bis 4 Jahre | 100 µg |
Kinder 4 bis 7 Jahre | 120 µg |
Kinder 7 bis 10 Jahre | 140 µg |
Kinder 10 bis 13 Jahre | 180 µg |
Kinder 13 bis 15 Jahre | 200 µg |
Jugendliche 15 Jahre bis Erwachsene bis unter 51 Jahre | 200 µg |
Erwachsene über 51 Jahre | 180 µg |
Schwangere | 230 µg |
Stillende | 260 µg |
Erhöhter Jod-Bedarf
Schwangere und stillende Frauen haben einen höheren Bedarf an Jod, weil dieses ihr Baby über die Nabelschnur oder die Muttermilch mit Nährstoffen mitversorgen. Jod ist sehr wichtig für Babys und Kleinkinder, da es zum normalen Wachstum beiträgt.
Jodhaltige Lebensmittel
Damit deine Jodversorgung gesichert ist, musst du genügend jodhaltige Lebensmittel zu dir nehmen. Meeresfrüchte und Fisch sind die wichtigsten Jodquellen aus der Natur. Laut DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) solltest du mindestens einmal in der Woche Fisch essen. Übrigens: Süßwasserfische enthalten ebenfalls Jod, wenn auch nicht so viel wie ihre Verwandten aus dem Meer.
Noch jodhaltiger sind nur einige Algenarten und Seetang. In manchen Länderküchen ist es ganz normal, Algen und Seetang auf den Speiseplan zu setzen, wie beispielsweise in Japan oder in Frankreich. Braunalgen werden hier zum Beispiel gern zum Würzen eingesetzt. Bei uns sind die Wasserpflanzen abseits von Sushi eher ungewöhnlich.
Zur einfachen Jodaufnahme bietet sich zudem jederzeit jodiertes Speisesalz an. Das gibt es in jedem Supermarkt günstig zu kaufen. In Jodsalz ist nur eine solche Menge an Jod enthalten, die bei einer möglichen Überfunktion der Schilddrüse noch vertretbar ist.
Lebensmittel | Jod pro 100 g |
---|---|
Meeräsche | 330 µg |
Kabeljau | 229 µg |
Miesmuschel | 150 µg |
Schellfisch | 135 µg |
Thunfisch | 50 µg |
Brokkoli | 15 µg |
Geröstete Erdnüsse | 13 µg |
Spinat | 12 µg |
Schwarzer Tee | 11 µg |
Eier | 9,4 µg |
Vollmilch | 2,7 µg |
Durchschnittswerte nach Souci, Fachmann, Kraut: Food Composition and Nutrition Tables (7. Aufl.). München: C.H.Beck. 2008
Tipps und Wissenswertes
Für die natürliche Jodzufuhr über das Trinkwasser sorgen vor allem unsere Erdböden. Da das Spurenelement in den Böden jedoch nur in geringen Mengen vorhanden ist, enthalten Lebensmittel in Deutschland sehr geringe Mengen an Jod. Darum werden Nahrungsmittel wie Salz künstlich mit Jod angereichert. Auch das Tierfutter von Nutztieren wird zusätzlich mit Jod versetzt, damit unsere Jodaufnahme zusätzlich über den Fleischkonsum gesichert wird.
Mittlerweile herrscht in Deutschland eine gute Jodversorgung vor. Da in Gemüse und Obst kaum Jod angereichert ist, müssen aber beispielsweise Vegetarier und Veganer auf ihre Jodversorgung achten.
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